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Über den Autor

Jürgen Adolphs ist TÜV-Sachverständiger für  Bauwerksschutz & Schimmelpilzschäden, Immobilieninvestor und Geschäftsführer seines gleichnamigen Bautenschutzbetriebs.

Richtig lüften im Winter: So geht’s trotz Homeoffice

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ziel des Lüftens ist es, eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Ihnen im Raum zu vermeiden.
  • Es sollte mit weit offenen Fenster gelüftet werden, nicht auf Kipp.
  • Im Winter sollten Sie mindestens 3x am Tag gut durchlüften.

Worum geht's?

Die Art, wie und besonders wo wir arbeiten, hat sich stark verändert. Tausende Arbeitnehmer arbeiten nun im Homeoffice. Besonders im Winter, bringt diese Nutzungsänderung neue Anforderungen an die Belüftung und Heizung des Wohnraums mit sich.

Ich zeige Ihnen hier, wie Sie Ihr Homeoffice im Winter richtig lüften. So kommen Sie mit Sicherheit energiesparend und schimmelfrei durch den Winter.

Was Sie in diesem Artikel erwartet

Das richtige Lüften: Im Winter besonders wichtig

Das Ziel des richtigen Lüftung ist es, zu hohe Luftfeuchtigkeit (und damit Schimmelbildung) im Raum zu vermeiden. Im Winter ist das richtige Belüften des Wohnraums besonders wichtig.

Durch die warme Heizungsluft steht die Raumtemperatur im starken Kontrast zu Außentemperatur. Häufig kondensiert diese warme Luft dann an kalten Fenstern und die Luftfeuchtigkeit erhöht sich. Dadurch, dass viele Menschen nun im Homeoffice arbeiten, wird jetzt also auch tagsüber kräftig geheizt.

Um dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit – und damit Schimmelbildung – zu vermeiden, ist das richtige Lüften im Winter also entscheidend.

Schauen wir uns also das „Wie“, das „Wann“, und „das Wo“ der richtigen Belüftung  an – mit besonderem Augenmerk auf die Arbeit im Homeoffice.

Allgemeines: So geht lüften im Winter richtig!

Zuerst ein paar allgemeine Tipps zum richtigen Lüften.

  • Lüften Sie am besten mit weit offenen Fenstern, statt auf Kipp
  • Je nach Möglichkeit – öffnen Sie viele Fenster auf einmal, damit die Luft schnell zirkulieren kann
  • Stellen Sie während dem lüften die Heizung aus, damit diese nicht nachfeuert
  • Bei größeren Räumen sollten sie häufiger lüften, als in kleinen
  • Je mehr Personen sich in einem Raum aufhalten, desto öfter sollte dieser belüftet werden

Übrigens: Wassertropfen am Fenster sind ein Zeichen, dass dringend gelüftet werden sollte!

Richtig lüften im Winter - mit weit offenen Fenster
Am besten lüften Sie mit weit offenem Fenster

Wie lange lüften im Winter?

Im Winter reicht es, wenn Sie 5-10 Minuten Stoßlüften. (Quelle: Bundesministerium für Umwelt) Das spart Heizkosten und verhindert, dass die Fensterbereiche zu stark auskühlen und sich Wärmebrücken bilden. (Schimmelgefahr!)
Ziel ist es, den Temperaturunterschied zwischen innen und außen schnell auszugleichen. Achten Sie gewissenhaft darauf, nicht zu lange zu lüften, da der Wohnraum sonst zu stark auskühlt. Dabei kann Ihnen diese Tabelle als grobe Orientierung dienen.

RaumOptimale LuftfeuchtigkeitOptimale Temperatur
Homeoffice/
Wohnzimmer
40-60 %20 °C
Schlafzimmer40-60 %16-18 °C
Kinderzimmer40-60 %20-22 °C
Küche50-60 %18 °C
Badezimmer50-70 %23 °C
Keller50-65 %10-15 °C

Wie oft sollte man im Winter lüften?

Im Winter sollten Sie mindestens 3x am Tag gut durchlüften. Besser wäre 5x, da Sie durch die Arbeit im Homeoffice mehr Zuhause sind. Eigentlich eine gute Chance, die Lüftungsintervalle mit einer kurzen Kaffee-, Tee-, oder Entspannungspause zu verbinden.

Ganz allgemein sind gute Lüftungszeitpunkte nach dem Aufstehen, nach dem Kochen oder Duschen – immer dann, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist.

Das Homeoffice im Winter richtig beheizen

70% der Energiekosten fallen in den meisten Haushalten auf die Heizung. Grund genug sich einmal anzuschauen, wie Sie das ganze im Winter energiesparend angehen können.

Normalerweise reicht es, wenn man das Thermostat auf Stufe 3, höchstens 4 einstellt. Darüber vergeudet man i.d.R nur Energie, da man durch das regelmäßige lüften den Temperaturunterschied ausgleicht.

Homeoffice richtig heizen

Besonders wichtig im Bezug aufs Homeoffice: Die Heizkörper sollten nicht zugestellt werden, z.B. von Schreibtisch oder Aktenschränken. Dadurch kann sich die Heizwärme schlecht im Raum verteilen. Und das verschwendet nur Energie.

Während dem Heizen ist es außerdem sinnvoll, die Türen zu verschließen, damit die Energie nicht in ungenutzte Räume entweicht.

Sonderfall: Homeoffice im Keller richtig belüften

Sollte das eigene Homeoffice in Keller zu finden sein, gibt es einige Besonderheiten bei der Belüftung zu beachten. Grundvoraussetzung ist hier natürlich ein entsprechender Feuchteschutz des Kellers, welcher vor Feuchtigkeit aus dem Erdreich schützt. Auch eine Wärmedämmung ist eine Voraussetzung für die Nutzung des Kellers als Büro. Andernfalls kommt es zur Kondensation warmer Heizungsluft an den kalten Wänden.

Beim Belüften des Homeoffice im Keller ist es wichtig zu beachten, ob alle Kellerräume wärmegedämmt sind oder nur der Büroraum. Falls nur der Büroraum gedämmt ist, sollte die Heizungsluft und die kalte Luft von außen, nicht in den Rest des Kellers gelangen.

Andernfalls kommt es schnell zu a) Kondensation der warmen Luft an den kalten Wänden oder b) starke Auskühlung durch die kalte Winterluft. Beides begünstigt Schimmel.

Fazit: Richtig lüften im Winter geht auch mit Homeoffice

Auch wenn es mit neuen Gewohnheiten eingehen muss, das richtige lüften im Winter ist essenziell für einen dauerhaft trocken und gesunden Wohnraum. 

Bleiben Sie gesund – Ihr Jürgen Adolphs

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